Samstag, 16. Juni 2012

Unsere letzten Tage in Cusco und Lima: Das Ende unserer Abenteuerreise

Nun sollen euch die letzten südamerikanischen Grüße erreichen! ;)


Nachdem Marcel nach 2-wöchigem Besuch abgereist war, blieb uns noch eine weitere Woche in Cusco, um unsere Freunde zu treffen, die typischen Volksfeste, die in dieser Zeit stattfinden, mitzuerleben und das Leben der Cusquenos zu genießen. In dieser Zeit machten wir die Nacht zum Tag. Wir gingen spät abends essen, besuchten Mauro in der Amauta Schule und zogen nachts von einer Party zur anderen und tanzten die ganze Nacht zu unserer geliebten südamerikanischen Musik! Das mussten wir nochmal ausnutzen…wer weiß wann wir das nächste Mal die Gelegenheit haben, solch tolle Partys zu besuchen! ;) Die Partys der Latinoamerikaner sind einfach die Besseren. Latinos haben Rhythmus im Blut und wissen wie man richtig tanzt. Es ist faszinierend! ;)

Tagsüber, wenn wir endlich ausgeschlafen hatten, liefen wir durch die Straßen, frühstückten am Nachmittag in unserem Lieblingstortenladen und genossen die warmen Sonnenstrahlen auf dem Plaza de Armas. Außerdem versuchten wir ein paar Eindrücke aus dem peruanischen Leben aufzusaugen und mit der Kamera festzuhalten. Wirklich merkwürdig finden wir immer noch das Essverhalten der Einheimischen und besonders der älteren Generation. Man kann fast zu jeder Tageszeit überwiegend Frauen beobachten, wie sie auf dem Boden sitzen und auf ihrem Teller herumstochern. Meist gibt es Kartoffeln oder Reis mit Gemüse und natürlich Fleisch. Besonders appetitlich sieht das nicht gerade aus und der Gestank von dem Essen, ließ uns jedes Mal beim Vorbeilaufen die Nase rümpfen. Viele dicke Frauen stehen mit ihrem Grill auf der Straße und braten Fleischspieße und Kartoffeln. Das stinkt oft fürchterlich! Wir verzichteten darauf! Wenn wir Europäer mit unserem sauberen Magen so etwas essen würden, dann wäre der nächste Arzt- oder Krankenhausbesuch schon vorprogrammiert. Auch die Trinkgewohnheiten sind merkwürdig. Säfte und andere undefinierbare Flüssigkeiten werden in großen Eimern zusammengemengt und mit einer Kelle in Tüten abgeschöpft. Die Peruaner kaufen die Säfte in Tüten und trinken daraus mit einem Strohhalm, als wäre es das Normalste auf der ganzen Welt. Wir fanden das schon in Bolivien komisch!

Ansonsten konnten wir die letzten Tage in Cusco viele Volkstänze auf den Straßen beobachten, die die Einheimischen einstudiert haben, um sich auf ihr Volksfest Mitte/Ende Juni vorzubereiten. Die Einheimischen trugen dazu bunte Kleider, Masken, lange Zöpfe und verschiedene Kopfbedeckungen. An den Sonntagen war meist der ganze Plaza de Armas voller Menschenmassen. Die Leute  tanzten fröhlich, spielten Instrumente und jubelten. Das war echt schön anzusehen. Auch viele kirchliche Umzüge fanden statt, bei denen heilige Figuren in die Kathedrale geschleppt wurden.

Hier ein paar Eindrücke:
















Zu einem Fußballspiel zwischen Peru und Kolumbien, setzen wir uns aufgeregt in eine Bar und beobachten das Spektakel. Was wäre hier nur auf den Straßen los, wenn Peru gewinnen würde? Große Fiestas – das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. „Viva el Peru…Arriba Peru!“ So drückten wir der peruanischen Mannschaft ganz fest die Daumen und hofften auf einen Sieg. Doch das Spiel war leider miserabel und wir verloren! Keine Partys und keine verrückten Fußballfans auf den Straßen…! :( 
Leider mussten wir auch später noch, bei einem weiteren Spiel, feststellen, dass die Peruaner nicht besonders gut Fußball spielen können und es wohl besser wäre wenn die Mannschaft nur aus Guerrero bestehen würde. ;)






Wandertag und „Pollo en Cerveza“


Da wir die letzten Tage kaum Tageslicht erlebt hatten und das Leben nicht nur aus Party bestehen kann, nahmen wir uns für den nächsten Tag vor wandern zu gehen mit zwei Jungs, die wir in der Disko kennen gelernt hatten: Daniél aus Peru und Miguel aus Miami. Zusammen verabredeten wir uns eines Abends zum Kochen und Miguel, der gelernter Koch ist, zauberte uns die leckersten Nudeln in Käse-Tomatensoße auf den Teller, die wir seit langem gegessen hatten. :) Heute waren wir mal vernünftig und gingen pünktlich ins Bett…hehe!



Am nächsten Tag sollte unser Wanderabenteuer beginnen. Wir trafen uns mittags ausgeschlafen auf dem Plaza de Armas und nahmen aus Rücksicht zu Daniél, der erkältet war, einen Taxi, um nicht den steilen Berg zu den Ruinen hochlaufen zu müssen. Auf der Suche nach einem Taxi begegneten wir einem „echten“ Inkamenschen, mit dem wir zusammen ein Foto schossen.





Als wir in der alten Inkaruine namens „Ekiss“ ankamen, betraten wir das Höhlenlabyrinth und wie sich herausstellte, wusste unser Koch Miguel genauestens Bescheid und führte uns durch Tunnel, vorbei an riesigen Felsmauern und durch enge Felsspalten hindurch. Das war echt crazy und teilweise ganz schön eng! Wie ein professioneller Touristenführer leitete uns Miguel an und erklärte uns, dass hier die Inkas früher Tiere geopfert haben. Außerdem erfuhren wir, das Miguel halb Peruaner ist, deshalb öfter Zeit in Cusco verbringt und so schon mehrfach die Höhlen und Ruinen der Inkas inspiziert hat. ;)




Wir liefen viele Kilometer weiter und die Ersten fingen schon erschöpft an zu schniefen. Doch keine Zeit für Pausen. Wir besichtigten Ruinen, die erst vor wenigen Jahren, teilweise erst Anfang des Jahres, entdeckt wurden und genossen die einzigartige unberührte Naturlandschaft um uns herum.






Am Ende kamen wir nach unserer 6-stündigen Wandertour hungrig zurück in Cusco an. So schlug Miguel vor wieder zu kochen. Es sollte Hühnchen in Biersoße geben - „Pollo en Cerveza“. Wir kauften alle Zutaten gemeinsam ein und gingen zum Hostel. Nachdem wir sahen wie das Hühnchen zubereitet wurde, fanden wir dies doch ein bisschen merkwürdig…




Das Hühnchen wurde gewürzt und brutal auf eine Bierdose gesetzt und anschließend für fast eine Stunde in den Ofen geschoben. Das sah schon komisch aus, aber Hauptsache es schmeckt und das hat es wirklich! ;) 




Am Abend gingen wir auf den Plaza San Francisco, auf dem viele Bierbuden und Essstände aufgebaut waren. Überall, wo man langlief, sah man Cuy, das Nationalgericht Perus. Cuy ist Meerschweinchen. Wir hatten es schon einmal im Jahr 2010 probiert: Es schmeckt wie salziges Hähnchen und besonders viel Fleisch ist nicht gerade dran. Außerdem stehen die Peruaner wohl darauf, dass man die Cuy-Schweinchen „komplett“ serviert: Zähne, Füße und Kopf – alles ist noch dran!

 
Am späten Abend gingen wir noch spontan feiern in unserem Wanderoutfit! Yeah, mit Trekkingschuhen rockten wir die Tanzfläche! Spontane Fiestas sind eh meist die Besten! Unseren vorletzten Abend schöpften wir nochmal bis zum Ende hin aus.



Am nächsten Tag waren wir krank und verkatert! ;) Tja, selber schuld! Heute kauften wir die Bustickets nach Lima, gönnten uns auf einem Balkon am Plaza de Armas ein Mittagessen, von wo aus wir die Tänze und Umzüge beobachten konnten und besuchten ein letztes Mal unseren alten Freund Mauro. Er war wieder einmal ein Sprachtalent und philosophierte über das Leben, riet uns einige Weisheiten und freute sich schon, von uns zu hören, wenn es bald Neuigkeiten gibt! Mit glasigen Augen verabschiedeten wir uns und sagten lachend: „In zwei Jahren stehen wir wieder vor deiner Tür und besuchen dich!“ ;)

Am Freitag mussten wir der bezaubernden Stadt Cusco den Rücken zu drehen. So schnell vergingen die 3 Wochen. Nach einem Mittagessen mit unserer Freundin Julia und einem letzten Besuch im Schokoladenmuseum, wo wir noch einmal Schokofondue mit Früchten schmausten, machten wir uns auf den Weg zum Busbahnhof. Wie damals fuhren wir mit der Busgesellschaft „Flores“ in der ersten Klasse und machten es uns in unserem großen, gemütlichen Lederschlafsessel bequem. Vor uns lag 22h Busfahrt. Uff…aber das haben wir ja schon einmal geschafft! Mit Schlafen, TV und Musik vertrieben wir uns die Zeit und kamen bald in Lima an…


Unsere Zeit in Lima mit Alfredo


Lima ist die Hauptstadt des südamerikanischen Anden-Staates Peru und die mit Abstand größte Stadt des Landes. Als wir an der Busstation eintrafen, wurden wir schon von unserem Freund Alfredo erwartet. Alfredo ist ein kleiner, sympathischer Peruaner mit einem breiten Grinsen von einem Ohr zum anderen. Ich hatte ihn vor langer Zeit im Internet kennen gelernt und wir hatten auch schon geskypt…lustig! ;) Nun sahen wir uns das erste Mal in Realität.

Er holte uns ab und wir fuhren mit dem Taxi zum Apartment seines Freundes, der im Urlaub ist. Hier durften wir die nächsten Tage schlafen! Was für ein Glück, denn viel Geld hatten wir nun nicht mehr übrig! Als wir das Apartment in Miraflores, einem der schönsten Stadtviertel Limas, erreichten, konnten wir noch gar nicht glauben was wir da sahen. Wir standen vor einem großen Luxushochhaus. Der Rezeptionist öffnete uns die Tür und  nahm uns die Koffer zum Fahrstuhl ab. Als wir das Apartment im 14. Stock erreichten, trauten wir unseren Augen kaum…! Wo waren wir denn hier gelandet? WOW!!!! Der Fahrstuhl öffnete sich und wir standen in einem riesigen Wohnzimmer mit Terrasse mit Blick zum Meer. Nebenan war ein 5 Sterne Hotel „Miraflores Parkhotel“, in dem Heidi Klum vor einigen Tagen noch am Pool saß. Verrückt! Nach einer Wohnungsbesichtigung lernten wir noch 10 weitere Zimmer kennen und fühlten uns gleich pudelwohl! Außerdem gibt es auf dem Dach einen Swimmingpool und Sonnenplätze.







Nachdem wir uns frisch machten, liefen wir zur Kaufhalle und kauften Zutaten für Nudeln ein – unser Lieblingsessen! ;) In der riesigen Einkaufshalle kamen uns immer wieder Verkäuferinnen mit Kostproben entgegen…wir probierten Käse, Wurst, Pizza, Häppchen, Kuchen und Schokolade! Wie toll! :) Das war ja schon fast wie ein Abendbrot! ;)

Zurück im Apartment, kochten wir und aßen auf der Terrasse mit Blick auf die kleinen glitzernden Lichter der Strandpromenade und dem Meer. 



Später kam noch ein Freund von Alfredo vorbei. Wir tranken Pisco und gingen ein wenig an der Promenade spazieren, liefen ins Zentrum von Miraflores und quatschten.

Wir gingen sehr spät ins Bett und verschliefen am nächsten Tag. Keine von uns hörte den Wecker. Eigentlich war ein Ausflug in die Wüste zum Sandboarden geplant…Mh…kann man ja verschieben. Alfredo stand ständig in unserer Tür und stresste, dass wir doch endlich aufstehen sollen! Ich: „Noch 5 Minuten…okay!?“  Und so ging es noch eine Weile weiter…! Letztendlich mussten wir aufstehen und uns verschlafen an den von Alfredo gedeckten Frühstückstisch setzen. ;)

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Wir schlenderten durch das Zentrum von Lima, aßen Churros (Spritzgebäck), besuchten eine riesige Shoppingmall, in der wir Fußball schauten, liefen zum Plaza de Armas, kauften noch ein paar Souvenirs ein und entspannten auf unserer atemberaubenden Terrasse. An einem Abend gingen wir auch in einen Salsaclub und in eine kleine Diskothek. Aber so richtig nach Ausgehen war uns nicht, da wir beide krank waren. 




 
Als wir am Mittwoch mal wieder den Versuch starteten früh aufzustehen, um unseren Ausflug in die Wüste zu unternehmen, scheiterte auch dieser wieder. Leider fuhren die Busse nur noch am Nachmittag, was sich bei einer 4,5-stündigen Fahrt jedoch nicht lohnt! So wollte uns Alfredo etwas zeigen, was angeblich ganz in der Nähe lag. Trotzdem fuhren wir eine halbe Stunde mit dem Taxi und kamen nichts ahnend an einer militärischen Festung Limas an. Nadine und ich schauten uns fragend an...! Was sollte das denn? In einer 3-stündigen Führung mussten wir uns nun in Spanisch die ganze Geschichte Limas anhören sowie seine Verteidigungsfestung im Kampf gegen Chile und Piraten ablaufen. Das war ganz schön anstrengend und wir waren froh, als es vorbei war! ;)






 
Am nächsten Tag fuhren Nadine und ich alleine mit dem Bus nach Ica, eine Stadt im südlichen Teil Perus, die umgeben ist von Wüste. Alfredo musste leider arbeiten!
Nach einer langen, fast 5-stündigen Busfahrt, erreichten wir die Stadt Ica am Nachmittag und liefen zielstrebig zum Plaza de Armas, um dort einen Ausflug in die Wüste zum Sandboarden zu buchen. Die Wüste besticht durch ihr warmes Klima, die herrlichen weißen Sanddünen und eine geheimnisvolle Lagune, die von den Einheimischen Huacachina genannt wird. Hier begann unser Ausflug mit dem Buggy zu den Dünen, an denen wir zum ersten Mal eine der ultimativen Sportarten Perus ausprobieren wollten: Sandboarding!
Um vier ging es dann mit dem Buggy durch die Wüste. Wir stiegen ein, wurden angeschnallt und plötzlich kam eine Achterbahnfahrt auf uns zu, auf die wir gar nicht vorbereitet waren. Der Fahrer fuhr willkürlich die Dünen auf und ab in einem rasanten Tempo…wie geil ist das denn!!! Alle Mitfahrer hielten sich angestrengt fest und schrien lauthals. So eine Achterbahnfahrt in der Wüste hat schon etwas Besonderes! ;) Nur leider verträgt nicht jeder eine solch rasante Fahrt! Nadine war danach schlecht und dies hielt mehrere Stunden noch an!

Als wir schließlich eine hohe Düne erreichten, hielten wir an. Jeder bekam ein „Sandboard“ und ein Stück Kerzenwachs, um damit das Board einzuschmieren. Nach und nach legten wir uns alle auf den Bauch auf das Brett und „carvten“ die Hänge der Sanddünen hinunter. Das klappte erstaunlich gut und machte richtig viel Spaß! Einige wenige, die schon erfahrener waren, trauten sich auch im Stehen die Düne nach unten zu „carven“. 










 
Nach 3 kleineren „Übungsdünen“ stiegen wir wieder in den Buggy ein und fuhren erneut im rasanten Tempo über die Dünenlandschaft auf und ab. Schließlich erreichten wir drei wahnsinnig hohe Dünen. Wow, das war noch eine Stufe steiler und die Abhänge waren deutlich länger. Wir wollten Fotos schießen, doch leider funktionierte die Kamera nun nicht mehr, da Sand hinein gekommen war! Wir probierten alles Mögliche aus, um erneut Fotos zu schießen, doch es war nichts zu machen! Ärgerlich! Gerade an einer der höchsten Dünen! So blieb uns nichts anderes übrig, als ohne Fotos weiter zu boarden. 

Das war echt super! Nach den ersten zwei hohen Dünen, erreichten wir schließlich die Letzte. Diese war fast 100m lang! Wahnsinn! Wir legten uns nebeneinander auf das Board und schauten nach unten…Sollen wir das wirklich tun?  JAAAA!!! Und so „carvten“ wir die lange steile Düne hinunter! Das machte echt Gaudi! :) Man kann gar nicht genug davon bekommen!

Hier noch ein paar Fotos von den Dünen, die ich im Internet gefunden hab:




 
Da leider schon 2 Stunden vergangen waren, mussten wir nun die Rückfahrt antreten. Eine letzte Achterbahnfahrt im lauten, stinkenden Buggy brachte uns zurück zu der berühmten Oase „Huacachina“. Diese liegt inmitten der enormen Sanddünen. Während der Inkazeit war die Lagune ein heiliger Ort. Nach einer alten Legende verwandelten die Inkagötter die Tränen einer Frau, die ihren verstorbenen Geliebten beweinte, zu dieser Lagune.




 
Nun wurden wir vom Taxifahrer zurück nach Ica gebracht, wo wir schon einen Bus zurück nach Lima nehmen mussten. Nur wegen 2 Stunden Abenteuer nahmen wir eine solche Reise auf uns…! ;) Aber das war es uns wert! Wir buchten die Rückfahrt mit der Busgesellschaft „Flores“ und saßen ganz vorne. Der Busfahrer freute sich über uns, drehte sich ständig um und lächelte uns an. Auch während der Busfahrt schaute er ständig zu uns. Um cool zu sein, drehte er plötzlich lautstarke Musik auf und beschallte den ganzen Bus mit Reaggaton, Chartshits und Oldies! Und es wurde noch schlimmer…Der Busfahrer feierte vorne auf seinem Stuhl, hielt das Lenkgrad in der einen Hand und wedelte freudig mit der anderen Hand in der Luft! Nebenbei überholte er andere Autos, unterhielt sich mit seinem Kollegen, schaute zu uns hinter und aß Abendbrot! Er sah alles andere als konzentriert auf den Verkehr aus. Das war echt verantwortungslos und gefährlich! Wir waren froh, als wir lebend in Lima ankamen. Alfredo holte uns vom Busbahnhof ab und wir fuhren hungrig ins Apartment in der Hoffnung, dass sich Alfredo um was zu essen gekümmert hatte! Aber nichts! :(
So holte ich mir nachts um 2 noch einen Snack an der Tankstelle und Nadine und ich trafen noch einen Freund, den wir in Cusco kennen gelernt hatten.

Abschied aus Südamerika

 

An unserem letzten Tag in Lima waren wir mit Packen beschäftigt. Nachmittags ließen wir meine Kamera auf dem Schwarzmarkt reparieren und kauften noch ein paar DVD´s ein. Abends fuhren wir mit Alfredo zum Strand, gingen in einem Stadtviertel Limas spazieren und machten noch letzte gemeinsame Fotos auf der Terrasse vom Apartment.






 
Nun war es Zeit Abschied zu nehmen. Wir drückten uns nochmal ganz fest und stiegen schließlich in das Taxi ein. Wir konnten noch gar nicht glauben, dass diese besondere Zeit in unserem Leben schon zu Ende sein sollte. Im Taxi unterhielten wir uns über unsere unglaubliche Reise. Was für tolle Erlebnisse und Erfahrungen wir doch sammeln konnten – echt Wahnsinn! Und schon purzelten die Tränen.

Am Flughafen angekommen checkten wir ein und hatten Glück, dass der Mann der Fluggesellschaft nichts zu unseren übergewichtigen Koffern sagte. 

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen wir nun unser geliebtes Südamerika. In der Zeit von Anfang Februar 2012 bis heute durften wir einige Länder besuchen, konnten viele interessante Menschen treffen und eine kurze Zeit mit ihnen durchs Leben schreiten. Wir haben Eindrücke über das südamerikanische Leben sammeln können, verbesserten unsere Spanischkenntnisse und hatten viel Kontakt mit Einheimischen. Wir konnten viele schöne Erlebnisse mitnehmen, die wir niemals in unserem Leben vergessen werden und die wir in unserem Herzen aufbewahren. Jeder Gedanke an diese einzigartige Zeit wird uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern! 

Neben den schönen Erlebnissen, konnten wir jedoch auch viel Armut, Leid und Schicksalsschläge sehen, die uns ganz besonders beschäftigt haben. Südamerika – ein Land der Kontraste. Arm und Reich treffen hier aufeinander. Daneben gibt es leider auch viel Müll auf den Straßen. Autoabgase verschmutzen die Luft. Ein Umweltbewusstsein ist oft leider nicht vorhanden.

Durch die lange gemeinsame Zeit, die wir zusammen verbringen konnten, sind wir noch mehr zusammen gewachsen und haben uns in allen verschiedenen Lebenslagen kennen gelernt! Dies ist eine ganz besondere Freundschaft. Wer kann schon so viele tolle und einzigartige Erlebnisse mit seiner Freundin teilen! Jede von uns weiß Dinge über den Anderen, die womöglich niemand weiter kennt! Jede von uns wird immer an die Andere denken, egal was kommt und wo das Leben uns hinführt. Diese Reise verbindet uns für immer!

Außerdem hat die Reise auch zum Nachdenken angeregt und uns dazu gebracht, sich intensiv mit sich selber auseinanderzusetzen. Nun sehen wir viele Dinge mit ganz anderen Augen und haben uns selbst von neuen Seiten kennen gelernt. Dieses Wissen wird uns in unserer Zukunft für neue Aufgaben und Herausforderungen im Leben helfen!

Jede Reise hat eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt!