Nun sollen euch die letzten südamerikanischen Grüße erreichen! ;)
Nachdem Marcel nach
2-wöchigem Besuch abgereist war, blieb uns noch eine weitere Woche in Cusco, um
unsere Freunde zu treffen, die typischen Volksfeste, die in dieser Zeit
stattfinden, mitzuerleben und das Leben der Cusquenos zu genießen. In dieser
Zeit machten wir die Nacht zum Tag. Wir gingen spät abends essen, besuchten
Mauro in der Amauta Schule und zogen nachts von einer Party zur anderen und
tanzten die ganze Nacht zu unserer geliebten südamerikanischen Musik! Das
mussten wir nochmal ausnutzen…wer weiß wann wir das nächste Mal die Gelegenheit
haben, solch tolle Partys zu besuchen! ;) Die Partys der Latinoamerikaner sind
einfach die Besseren. Latinos haben Rhythmus im Blut und wissen wie man richtig
tanzt. Es ist faszinierend! ;)
Tagsüber, wenn wir endlich
ausgeschlafen hatten, liefen wir durch die Straßen, frühstückten am Nachmittag
in unserem Lieblingstortenladen und genossen die warmen Sonnenstrahlen auf dem
Plaza de Armas. Außerdem versuchten wir ein paar Eindrücke aus dem peruanischen
Leben aufzusaugen und mit der Kamera festzuhalten. Wirklich merkwürdig finden
wir immer noch das Essverhalten der Einheimischen und besonders der älteren
Generation. Man kann fast zu jeder Tageszeit überwiegend Frauen beobachten, wie
sie auf dem Boden sitzen und auf ihrem Teller herumstochern. Meist gibt es
Kartoffeln oder Reis mit Gemüse und natürlich Fleisch. Besonders appetitlich
sieht das nicht gerade aus und der Gestank von dem Essen, ließ uns jedes Mal
beim Vorbeilaufen die Nase rümpfen. Viele dicke Frauen stehen mit ihrem Grill
auf der Straße und braten Fleischspieße und Kartoffeln. Das stinkt oft fürchterlich!
Wir verzichteten darauf! Wenn wir Europäer mit unserem sauberen Magen so etwas
essen würden, dann wäre der nächste Arzt- oder Krankenhausbesuch schon
vorprogrammiert. Auch die Trinkgewohnheiten sind merkwürdig. Säfte und andere
undefinierbare Flüssigkeiten werden in großen Eimern zusammengemengt und mit
einer Kelle in Tüten abgeschöpft. Die Peruaner kaufen die Säfte in Tüten und
trinken daraus mit einem Strohhalm, als wäre es das Normalste auf der ganzen
Welt. Wir fanden das schon in Bolivien komisch!
Ansonsten konnten wir die
letzten Tage in Cusco viele Volkstänze auf den Straßen beobachten, die die
Einheimischen einstudiert haben, um sich auf ihr Volksfest Mitte/Ende Juni
vorzubereiten. Die Einheimischen trugen dazu bunte Kleider, Masken, lange Zöpfe
und verschiedene Kopfbedeckungen. An den Sonntagen war meist der ganze Plaza de
Armas voller Menschenmassen. Die Leute
tanzten fröhlich, spielten Instrumente und jubelten. Das war echt schön
anzusehen. Auch viele kirchliche Umzüge fanden statt, bei denen heilige Figuren
in die Kathedrale geschleppt wurden.
Hier ein paar Eindrücke:
Zu einem Fußballspiel
zwischen Peru und Kolumbien, setzen wir uns aufgeregt in eine Bar und
beobachten das Spektakel. Was wäre hier nur auf den Straßen los, wenn Peru
gewinnen würde? Große Fiestas – das wollten wir uns natürlich nicht entgehen
lassen. „Viva el Peru…Arriba Peru!“ So drückten wir der peruanischen Mannschaft
ganz fest die Daumen und hofften auf einen Sieg. Doch das Spiel war leider
miserabel und wir verloren! Keine Partys und keine verrückten Fußballfans auf
den Straßen…! :(
Leider mussten wir auch später noch, bei einem weiteren Spiel,
feststellen, dass die Peruaner nicht besonders gut Fußball spielen können und
es wohl besser wäre wenn die Mannschaft nur aus Guerrero bestehen würde. ;)
Wandertag und „Pollo en Cerveza“
Da wir die letzten Tage kaum
Tageslicht erlebt hatten und das Leben nicht nur aus Party bestehen kann,
nahmen wir uns für den nächsten Tag vor wandern zu gehen mit zwei Jungs, die
wir in der Disko kennen gelernt hatten: Daniél aus Peru und Miguel aus Miami.
Zusammen verabredeten wir uns eines Abends zum Kochen und Miguel, der gelernter
Koch ist, zauberte uns die leckersten Nudeln in Käse-Tomatensoße auf den
Teller, die wir seit langem gegessen hatten. :) Heute waren wir mal vernünftig
und gingen pünktlich ins Bett…hehe!
Am nächsten Tag sollte
unser Wanderabenteuer beginnen. Wir trafen uns mittags ausgeschlafen auf dem
Plaza de Armas und nahmen aus Rücksicht zu Daniél, der erkältet war, einen
Taxi, um nicht den steilen Berg zu den Ruinen hochlaufen zu müssen. Auf der
Suche nach einem Taxi begegneten wir einem „echten“ Inkamenschen, mit dem wir
zusammen ein Foto schossen.
Als wir in der alten
Inkaruine namens „Ekiss“ ankamen, betraten wir das Höhlenlabyrinth und wie sich
herausstellte, wusste unser Koch Miguel genauestens Bescheid und führte uns
durch Tunnel, vorbei an riesigen Felsmauern und durch enge Felsspalten
hindurch. Das war echt crazy und teilweise ganz schön eng! Wie ein
professioneller Touristenführer leitete uns Miguel an und erklärte uns, dass
hier die Inkas früher Tiere geopfert haben. Außerdem erfuhren wir, das Miguel
halb Peruaner ist, deshalb öfter Zeit in Cusco verbringt und so schon mehrfach
die Höhlen und Ruinen der Inkas inspiziert hat. ;)
Wir liefen viele Kilometer
weiter und die Ersten fingen schon erschöpft an zu schniefen. Doch keine Zeit
für Pausen. Wir besichtigten Ruinen, die erst vor wenigen Jahren, teilweise
erst Anfang des Jahres, entdeckt wurden und genossen die einzigartige
unberührte Naturlandschaft um uns herum.
Am Ende kamen wir nach unserer
6-stündigen Wandertour hungrig zurück in Cusco an. So schlug Miguel vor wieder
zu kochen. Es sollte Hühnchen in Biersoße geben - „Pollo en Cerveza“. Wir
kauften alle Zutaten gemeinsam ein und gingen zum Hostel. Nachdem wir sahen wie
das Hühnchen zubereitet wurde, fanden wir dies doch ein bisschen merkwürdig…
Das Hühnchen wurde gewürzt
und brutal auf eine Bierdose gesetzt und anschließend für fast eine Stunde in
den Ofen geschoben. Das sah schon komisch aus, aber Hauptsache es schmeckt und
das hat es wirklich! ;)
Am Abend gingen wir auf
den Plaza San Francisco, auf dem viele Bierbuden und Essstände aufgebaut waren.
Überall, wo man langlief, sah man Cuy, das Nationalgericht Perus. Cuy ist
Meerschweinchen. Wir hatten es schon einmal im Jahr 2010 probiert: Es schmeckt
wie salziges Hähnchen und besonders viel Fleisch ist nicht gerade dran. Außerdem
stehen die Peruaner wohl darauf, dass man die Cuy-Schweinchen „komplett“
serviert: Zähne, Füße und Kopf – alles ist noch dran!
Am späten Abend gingen wir
noch spontan feiern in unserem Wanderoutfit! Yeah, mit Trekkingschuhen rockten
wir die Tanzfläche! Spontane Fiestas sind eh meist die Besten! Unseren
vorletzten Abend schöpften wir nochmal bis zum Ende hin aus.
Am nächsten Tag waren wir
krank und verkatert! ;) Tja, selber schuld! Heute kauften wir die Bustickets
nach Lima, gönnten uns auf einem Balkon am Plaza de Armas ein Mittagessen, von
wo aus wir die Tänze und Umzüge beobachten konnten und besuchten ein letztes
Mal unseren alten Freund Mauro. Er war wieder einmal ein Sprachtalent und
philosophierte über das Leben, riet uns einige Weisheiten und freute sich
schon, von uns zu hören, wenn es bald Neuigkeiten gibt! Mit glasigen Augen
verabschiedeten wir uns und sagten lachend: „In zwei Jahren stehen wir wieder
vor deiner Tür und besuchen dich!“ ;)
Am Freitag mussten wir der
bezaubernden Stadt Cusco den Rücken zu drehen. So schnell vergingen die 3
Wochen. Nach einem Mittagessen mit unserer Freundin Julia und einem letzten
Besuch im Schokoladenmuseum, wo wir noch einmal Schokofondue mit Früchten schmausten,
machten wir uns auf den Weg zum Busbahnhof. Wie damals fuhren wir mit der
Busgesellschaft „Flores“ in der ersten Klasse und machten es uns in unserem
großen, gemütlichen Lederschlafsessel bequem. Vor uns lag 22h Busfahrt.
Uff…aber das haben wir ja schon einmal geschafft! Mit Schlafen, TV und Musik
vertrieben wir uns die Zeit und kamen bald in Lima an…
Unsere Zeit in Lima mit Alfredo
Lima
ist die Hauptstadt des südamerikanischen Anden-Staates Peru
und die mit Abstand größte Stadt des Landes. Als wir an der Busstation
eintrafen, wurden wir schon von unserem Freund Alfredo erwartet. Alfredo ist
ein kleiner, sympathischer Peruaner mit einem breiten Grinsen von einem Ohr zum
anderen. Ich hatte ihn vor langer Zeit im Internet kennen gelernt und wir
hatten auch schon geskypt…lustig! ;) Nun sahen wir uns das erste Mal in
Realität.
Er holte uns ab und wir fuhren mit dem Taxi zum
Apartment seines Freundes, der im Urlaub ist. Hier durften wir die nächsten
Tage schlafen! Was für ein Glück, denn viel Geld hatten wir nun nicht mehr
übrig! Als wir das Apartment in Miraflores, einem der schönsten Stadtviertel
Limas, erreichten, konnten wir noch gar nicht glauben was wir da sahen. Wir
standen vor einem großen Luxushochhaus. Der Rezeptionist öffnete uns die Tür
und nahm uns die Koffer zum Fahrstuhl
ab. Als wir das Apartment im 14. Stock erreichten, trauten wir unseren Augen
kaum…! Wo waren wir denn hier gelandet? WOW!!!! Der Fahrstuhl öffnete sich und
wir standen in einem riesigen Wohnzimmer mit Terrasse mit Blick zum Meer.
Nebenan war ein 5 Sterne Hotel „Miraflores Parkhotel“, in dem Heidi Klum vor
einigen Tagen noch am Pool saß. Verrückt! Nach einer Wohnungsbesichtigung
lernten wir noch 10 weitere Zimmer kennen und fühlten uns gleich pudelwohl! Außerdem
gibt es auf dem Dach einen Swimmingpool und Sonnenplätze.
Nachdem wir uns frisch machten, liefen wir zur
Kaufhalle und kauften Zutaten für Nudeln ein – unser Lieblingsessen! ;) In der
riesigen Einkaufshalle kamen uns immer wieder Verkäuferinnen mit Kostproben
entgegen…wir probierten Käse, Wurst, Pizza, Häppchen, Kuchen und Schokolade! Wie
toll! :) Das war ja schon fast wie ein Abendbrot! ;)
Zurück im Apartment, kochten wir und aßen auf der
Terrasse mit Blick auf die kleinen glitzernden Lichter der Strandpromenade und
dem Meer.
Später kam noch ein Freund von Alfredo vorbei. Wir
tranken Pisco und gingen ein wenig an der Promenade spazieren, liefen ins
Zentrum von Miraflores und quatschten.
Wir gingen sehr spät ins Bett und verschliefen am
nächsten Tag. Keine von uns hörte den Wecker. Eigentlich war ein Ausflug in die
Wüste zum Sandboarden geplant…Mh…kann man ja verschieben. Alfredo stand ständig
in unserer Tür und stresste, dass wir doch endlich aufstehen sollen! Ich: „Noch
5 Minuten…okay!?“ Und so ging es noch
eine Weile weiter…! Letztendlich mussten wir aufstehen und uns verschlafen an
den von Alfredo gedeckten Frühstückstisch setzen. ;)
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Wir
schlenderten durch das Zentrum von Lima, aßen Churros (Spritzgebäck), besuchten
eine riesige Shoppingmall, in der wir Fußball schauten, liefen zum Plaza de
Armas, kauften noch ein paar Souvenirs ein und entspannten auf unserer
atemberaubenden Terrasse. An einem Abend gingen wir auch in einen Salsaclub und
in eine kleine Diskothek. Aber so richtig nach Ausgehen war uns nicht, da wir
beide krank waren.
Als wir am Mittwoch mal wieder den Versuch starteten
früh aufzustehen, um unseren Ausflug in die Wüste zu unternehmen, scheiterte
auch dieser wieder. Leider fuhren die Busse nur noch am Nachmittag, was sich
bei einer 4,5-stündigen Fahrt jedoch nicht lohnt! So wollte uns Alfredo etwas
zeigen, was angeblich ganz in der Nähe lag. Trotzdem fuhren wir eine halbe
Stunde mit dem Taxi und kamen nichts ahnend an einer militärischen Festung
Limas an. Nadine und ich schauten uns fragend an...! Was sollte das denn? In
einer 3-stündigen Führung mussten wir uns nun in Spanisch die ganze Geschichte
Limas anhören sowie seine Verteidigungsfestung im Kampf gegen Chile und Piraten
ablaufen. Das war ganz schön anstrengend und wir waren froh, als es vorbei war!
;)
Am nächsten Tag fuhren Nadine und ich alleine mit
dem Bus nach Ica, eine Stadt im südlichen Teil Perus, die umgeben ist von
Wüste. Alfredo musste leider arbeiten!
Nach einer langen, fast 5-stündigen Busfahrt,
erreichten wir die Stadt Ica am Nachmittag und liefen zielstrebig zum Plaza de
Armas, um dort einen Ausflug in die Wüste zum Sandboarden zu buchen. Die Wüste
besticht durch ihr warmes Klima, die herrlichen weißen Sanddünen und eine
geheimnisvolle Lagune, die von den Einheimischen Huacachina genannt wird. Hier
begann unser Ausflug mit dem Buggy zu den Dünen, an denen wir zum ersten Mal
eine der ultimativen Sportarten Perus ausprobieren wollten: Sandboarding!
Um vier ging es dann mit dem Buggy durch die Wüste.
Wir stiegen ein, wurden angeschnallt und plötzlich kam eine Achterbahnfahrt auf
uns zu, auf die wir gar nicht vorbereitet waren. Der Fahrer fuhr willkürlich
die Dünen auf und ab in einem rasanten Tempo…wie geil ist das denn!!! Alle
Mitfahrer hielten sich angestrengt fest und schrien lauthals. So eine
Achterbahnfahrt in der Wüste hat schon etwas Besonderes! ;) Nur leider verträgt
nicht jeder eine solch rasante Fahrt! Nadine war danach schlecht und dies hielt
mehrere Stunden noch an!
Als wir schließlich eine hohe Düne erreichten, hielten
wir an. Jeder bekam ein „Sandboard“ und ein Stück Kerzenwachs, um damit das
Board einzuschmieren. Nach und nach legten wir uns alle auf den Bauch auf das
Brett und „carvten“ die Hänge der Sanddünen hinunter. Das klappte erstaunlich
gut und machte richtig viel Spaß! Einige wenige, die schon erfahrener waren,
trauten sich auch im Stehen die Düne nach unten zu „carven“.
Nach 3 kleineren „Übungsdünen“ stiegen wir wieder in
den Buggy ein und fuhren erneut im rasanten Tempo über die Dünenlandschaft auf
und ab. Schließlich erreichten wir drei wahnsinnig hohe Dünen. Wow, das war
noch eine Stufe steiler und die Abhänge waren deutlich länger. Wir wollten
Fotos schießen, doch leider funktionierte die Kamera nun nicht mehr, da Sand
hinein gekommen war! Wir probierten alles Mögliche aus, um erneut Fotos zu
schießen, doch es war nichts zu machen! Ärgerlich! Gerade an einer der höchsten
Dünen! So blieb uns nichts anderes übrig, als ohne Fotos weiter zu boarden.
Das war echt super! Nach den ersten zwei hohen
Dünen, erreichten wir schließlich die Letzte. Diese war fast 100m lang!
Wahnsinn! Wir legten uns nebeneinander auf das Board und schauten nach unten…Sollen
wir das wirklich tun? JAAAA!!! Und so
„carvten“ wir die lange steile Düne hinunter! Das machte echt Gaudi! :) Man
kann gar nicht genug davon bekommen!
Hier noch ein paar Fotos von den Dünen, die ich im
Internet gefunden hab:
Da leider schon 2 Stunden vergangen waren, mussten
wir nun die Rückfahrt antreten. Eine letzte Achterbahnfahrt im lauten,
stinkenden Buggy brachte uns zurück zu der berühmten Oase „Huacachina“. Diese
liegt inmitten der enormen Sanddünen. Während der Inkazeit war die Lagune ein
heiliger Ort. Nach einer alten Legende verwandelten die Inkagötter die Tränen
einer Frau, die ihren verstorbenen Geliebten beweinte, zu dieser Lagune.
Nun wurden wir vom Taxifahrer zurück nach Ica
gebracht, wo wir schon einen Bus zurück nach Lima nehmen mussten. Nur wegen 2
Stunden Abenteuer nahmen wir eine solche Reise auf uns…! ;) Aber das war es uns
wert! Wir buchten die Rückfahrt mit der Busgesellschaft „Flores“ und saßen ganz
vorne. Der Busfahrer freute sich über uns, drehte sich ständig um und lächelte
uns an. Auch während der Busfahrt schaute er ständig zu uns. Um cool zu sein,
drehte er plötzlich lautstarke Musik auf und beschallte den ganzen Bus mit
Reaggaton, Chartshits und Oldies! Und es wurde noch schlimmer…Der Busfahrer
feierte vorne auf seinem Stuhl, hielt das Lenkgrad in der einen Hand und
wedelte freudig mit der anderen Hand in der Luft! Nebenbei überholte er andere
Autos, unterhielt sich mit seinem Kollegen, schaute zu uns hinter und aß
Abendbrot! Er sah alles andere als konzentriert auf den Verkehr aus. Das war
echt verantwortungslos und gefährlich! Wir waren froh, als wir lebend in Lima
ankamen. Alfredo holte uns vom Busbahnhof ab und wir fuhren hungrig ins
Apartment in der Hoffnung, dass sich Alfredo um was zu essen gekümmert hatte!
Aber nichts! :(
So holte ich mir nachts um 2 noch einen Snack an der
Tankstelle und Nadine und ich trafen noch einen Freund, den wir in Cusco kennen
gelernt hatten.
Abschied aus Südamerika
An unserem letzten Tag in Lima waren wir mit Packen
beschäftigt. Nachmittags ließen wir meine Kamera auf dem Schwarzmarkt
reparieren und kauften noch ein paar DVD´s ein. Abends fuhren wir mit Alfredo
zum Strand, gingen in einem Stadtviertel Limas spazieren und machten noch
letzte gemeinsame Fotos auf der Terrasse vom Apartment.
Nun war es Zeit Abschied zu nehmen. Wir drückten uns
nochmal ganz fest und stiegen schließlich in das Taxi ein. Wir konnten noch gar
nicht glauben, dass diese besondere Zeit in unserem Leben schon zu Ende sein
sollte. Im Taxi unterhielten wir uns über unsere unglaubliche Reise. Was für
tolle Erlebnisse und Erfahrungen wir doch sammeln konnten – echt Wahnsinn! Und
schon purzelten die Tränen.
Am Flughafen angekommen checkten wir ein und hatten
Glück, dass der Mann der Fluggesellschaft nichts zu unseren übergewichtigen
Koffern sagte.
Mit einem
weinenden und einem lachenden Auge verlassen wir nun unser geliebtes Südamerika.
In der Zeit von Anfang Februar 2012 bis heute durften wir einige Länder
besuchen, konnten viele interessante Menschen treffen und eine kurze Zeit mit
ihnen durchs Leben schreiten. Wir haben Eindrücke über das südamerikanische
Leben sammeln können, verbesserten unsere Spanischkenntnisse und hatten viel
Kontakt mit Einheimischen. Wir konnten viele schöne Erlebnisse mitnehmen, die
wir niemals in unserem Leben vergessen werden und die wir in unserem Herzen
aufbewahren. Jeder Gedanke an diese einzigartige Zeit wird uns ein Lächeln ins
Gesicht zaubern!
Neben den
schönen Erlebnissen, konnten wir jedoch auch viel Armut, Leid und
Schicksalsschläge sehen, die uns ganz besonders beschäftigt haben. Südamerika –
ein Land der Kontraste. Arm und Reich treffen hier aufeinander. Daneben gibt es
leider auch viel Müll auf den Straßen. Autoabgase verschmutzen die Luft. Ein
Umweltbewusstsein ist oft leider nicht vorhanden.
Durch die
lange gemeinsame Zeit, die wir zusammen verbringen konnten, sind wir noch mehr
zusammen gewachsen und haben uns in allen verschiedenen Lebenslagen kennen
gelernt! Dies ist eine ganz besondere Freundschaft. Wer kann schon so viele
tolle und einzigartige Erlebnisse mit seiner Freundin teilen! Jede von uns weiß
Dinge über den Anderen, die womöglich niemand weiter kennt! Jede von uns wird
immer an die Andere denken, egal was kommt und wo das Leben uns hinführt. Diese
Reise verbindet uns für immer!
Außerdem hat
die Reise auch zum Nachdenken angeregt und uns dazu gebracht, sich intensiv mit
sich selber auseinanderzusetzen. Nun sehen wir viele Dinge mit ganz anderen
Augen und haben uns selbst von neuen Seiten kennen gelernt. Dieses Wissen wird
uns in unserer Zukunft für neue Aufgaben und Herausforderungen im Leben helfen!
Jede Reise hat eine heimliche Bestimmung, die der
Reisende nicht ahnt!